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  • Was tun gegen rechts? Opposition für sozialen Fortschritt und Frieden

    «Man muss nüchterne, geduldige Menschen schaffen, die nicht verzweifeln angesichts der schlimmsten Schrecken
    und sich nicht an jeder Dummheit begeistern. Pessimismus des Verstandes, Optimismus des Willens»

    (Antonio Gramsci, Gefängnishefte, H. 28, § 11, 2232)

    Kein Elend ist hinzunehmen, sondern sofort infrage zu
    stellen um die Ursachen zu erkennen und zu überwinden. Das ist der humane Sinn der Sozialwissenschaften. Spätestens mit der Befreiung vom Faschismus 1945 ist klar und als Anspruch gefasst: Alle Menschen sind gleich; Krieg überwinden wir mit Gewaltlosigkeit und Verständigung; Soziale Verbesserungen schaffen wir gemeinsam und für alle; es darf keine Profitdürstenden Konzerne mehr geben, die kollektive Arbeit soll dem Menschenwohl dienen. Diese Ansprüche sind gegen die Verteidiger des gestrigen, der kapitalistischen Ausbeutungsgesellschaft zu verwirklichen, die nicht zuletzt dreist lügen, um den Status Quo und das „Recht des Stärkeren“ alternativlos erscheinen zu lassen. Glauben muss den düsteren Märchen keiner, denn es gibt eine Welt und die Menschheit zu gewinnen.

    Die Sozialwissenschaften haben dafür durch Aufklärungsarbeit Bedeutung: Das persönliche Wohlergehen bildet eine Einheit mit dem Wohlergehen aller Menschen. Soziale Gleichheit ist eine internationale Frage, die gegen ihre Feinde hier im „Westen“ ausgefochten wird – nicht zuletzt das Grundrecht auf Asyl ist eine bedeutsame Errungenschaft in diesem Sinne. Die Ablehnung jeglicher Form der Gewalt und Rüstung ergibt sich daraus, denn schon die Drohgebärde richtet Schaden an und ist Gift für die
    Mentalitäten. Ernst zu nehmen ist: Jeder Mensch ist Subjekt und kann mit anderen gemeinsam wesentlich zur humanen Gestaltung der Weltgemeinschaft beitragen.

    Es geht darum, tatsächlich lebenswerte Verhältnisse zu schaffen und Konkurrenz und Inegalität zu überwinden. Das beginnt mit einer Soziologie, die für soziale Gleichheit streitet statt den Status Quo zu kommentieren; mit einer Politikwissenschaft, die für die unbedingte Zivilisierung aller Konflikte durch die Bevölkerung als wesentliches Subjekt politischer Veränderung gegen „Zeitenwende“, „Staatsraison“ und co. wirkt; mit einer Kriminologie, die für ein aufgeklärtes Menschenbild gegen jede Naturalisierung und Individualisierung von Gewalt und damit legitimierte Repression eintritt; und mit einer Journalistik- und Kommunikationswissenschaften, die für empathiefähigen Friedensjournalismus gegen Kriegspropaganda und Desinformation aufklärt.

    Die Wissenschaften gestalten wir mit engagierten Eingreifen in den demokratisch gewählten Selbstverwaltungsgremien der Universität – so auch im Fakultäts- und Fachbereichsrat. Wir laden alle ein zum Mitmachen!

    Friedenswissenschaft gegen Rechts

    Die Internationale Kriminologie wieder einführen und
    finanzieren:
    Resozialisierung statt restriktiver Haftstrafen, Völkerverständigung statt Feindbildkonstruktion,
    Solidarität statt Kriminalisierung und die Überwindung der
    strukturellen Gewalt statt Sündenbockideologie, Hetze und
    Verrohung – für all das ist die Kriminologie unverzichtbar.

    Den Arbeitskreis Kriegsursachenforschung (AKUF) fortführen und ausbauen: Das Verstehen der Kriegsursachen mit dem Impetus Krieg und Gewalt grundsätzlich zu überwinden ist entscheidend, um die aktuellen Kriege zu beenden.

    Das Friedensforschungsinstitut (IFSH) auf zivile Konfliktlösung und Abrüstungsinitiativen reorientieren: Krieg ist nicht alternativlos, wenn die Friedenswissenschaften mit Diplomatie und Verständigung zivilisierend eingreifen und aufklären.

    Veranstaltungen zur Entwicklung einer Friedensorientierung in allen Studiengängen: Wir initiieren Veranstaltungen wie die Diskussion mit Gabriele Krone-Schmalz „Mit Friedensjournalismus gegen “Kriegstüchtigkeit”. Wie kann Journalismus angesichts des Ukraine-Kriegs zur zivilen
    Entwicklung beitragen?“
    (Videoaufnahme: https://youtu.be/biCv-f9iajI )

    (Wieder-)Auf- und Ausbau von studentischem Austausch und Wissenschaftskooperationen zur Völkerverständigung: Wissenschaftlicher Austausch, allen voran der
    Studierenden, mit Universitätsmitgliedern insbesondere in Russland, Ukraine, Palästina, Israel und dem globalen
    Süden ist relevant zur Verwirklichung der Menschenrechte statt Einbindung der Universitäten in Ausbeutung und
    Krieg.

    Geld für Uni und Soziales statt für Waffen

    Eine auskömmliche Finanzierung der Universität und des ganzen Bildungs-, Kultur-, Sozial- und Gesundheitsbereichs: Geld ist genug da. Entscheidend ist, dass wir mit den sozial- und wirtschaftswissenschaftlichen Erkenntnissen initiativ sind um die Schuldenbremsen- und Rüstungspolitik zu beenden zugunsten des Sozialstaats. Dafür
    wirken wir auch in der Kampagne „International solidarisch – Schluss mit Austerität!“.

    Soziale Studienbedingungen als Teil sozialer Verbesserungen für alle: Kritisches gesellschaftliches Eingreifen unter würdigen Lebensbedingungen braucht eine auskömmliche Studienfinanzierung („BAföG für Alle!“-Kampagne), mehr und günstigere Wohnheimplätze, Mensaessen und
    Mobilität bezahlbar und ohne Digitalzwang. Das ist Teil der sozialen Kämpfe in allen gesellschaftlichen Bereichen. Im Kämpfen bilden und erstreiten wir unsere Würde.Der Pferdestall (AP1) schnellstmöglich wieder als Ort der Sozialwissenschaften:  Wir brauchen einen gemeinsamen Studienortmit Seminarräumen, studentischen Räumen, Büros und Bibliothek unter einem Dach, wo man sich
    begegnet. Streitbare Kontroverse und belebter Austausch auch zwischen den Seminaren unter Studierenden und
    Lehrenden ist förderlich für wissenschaftliche Erkenntnisbildung und eine gute Fachkultur.

    Lernen für egalitäre Verhältnisse: Studienreform

    Studieninhalte, die auf die Verwirklichung der Menschenrechte zielen und damit aufgreifen,  was uns beschäftigt. Wie beenden wir die Waffenlieferungen aus dem Hamburger Hafen, stellen das Asylrecht wieder her, bauen den
    Sozialstaat aus, gestalten den öffentlichen Diskurs
    empathiefähig und aufgeklärt, erstreiten ein BAföG für alle? Es braucht eine gemeinsame Bestimmung der
    Lehrplanung und Lehrinhalte anhand realer Forschungsbedarfe, um diese Fortschritte hervorzubringen.

    Forschendes Lernen im Projektstudium, wo wir Fragestellung und Forschung stetig und diskursiv (weiter-)entwickeln;

    Wissenschaftliche Arbeiten nicht für die Schublade,
    sondern Seminarergebnisse der öffentlichen Diskussion
    zugänglich machen mit Filmen, Ausstellungen, Publikationen oder Diskussionsveranstaltungen;

    unbegrenzte Prüfungsversuche und Prüfungsreduktion.

    Denn die Beendigung sozialer Ungleichheit, eine humanistische statt reaktionäre Gesellschaftsentwicklung, die
    Entscheidungsfrage Frieden statt Krieg betrifft uns alle und unsere Positionen, Gedanken und Ideen sind entscheidend.

    Antifaschistische Lesungen und Projektwoche zum 8.Mai als Tag der Befreiung: Mit den bereits etablierten antifaschistischen Lesungen aus den verbrannten Büchern und der fakultätsweiten Projektwoche zum 8. Mai als Tag der
    Befreiung wirken wir dafür, dass die Konsequenzen aus dem deutschen Faschismus, die im Grundgesetz und UN-Charta und den Menschenrechten gefasst sind, heute verwirklicht werden. Denn eine aufgeklärte freudvoll streitbare Kultur am Fachbereich ist entscheidend.

    Die Wahlen für den Fakultätsrat Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Fachbereichsrat Sozialwissenschaften laufen noch bis Montag, den 07.07.2024, 14.00 Uhr. Ihr könnt per Brief wählen oder (bei Verlust der Wahlunterlagen) persönlich im Wahlamt im Mittelweg 177.

    Wir kandidieren als Liste 1, Kritische Fachschaftsaktive zu den Wahlen mit:
    Mena Winkler (Soz., SDS*, Zivilklausel, Die Linke); Lars André Kaufmann (Powi, junge sozialist:innen & fachschaftsaktive, international solidarisch – Schluss mit Austerität); Henri Weber (Soziologie); Alexander Laufs (Soz., junge sozialist:innen & fachschaftsaktive, BAföG-für-Alle!); Elena Al-Taie (Soz., Die Linke , BAföG-für-Alle!)

    Programm zum Download

  • Mit Friedensjournalismus gegen “Kriegstüchtigkeit”

    Mit Friedensjournalismus gegen “Kriegstüchtigkeit”

    Wie kann Journalismus angesichts des Ukraine-Kriegs zur zivilen Entwicklung beitragen?

    Einladung zu Vortrag und Diskussion mit der ehemaligen ARD-Moskaukorrespondentin Gabriele Krone-Schmalz

    Donnerstag, 16. Januar | 18 Uhr | Hörsaal, Von-Melle-Park 9

    Die Geschichte hat gezeigt: Um Kriege führen zu können, braucht es eine entsprechende Medienberichterstattung, die gesellschaftliche Feind-Freund-Narrative, verkürzte und revisionistische Geschichts-Darstellung oder gar propagandistische Lügen reproduziert und schürt. Doch aus der Geschichte soll gelernt sein!

    Laut der Umfrage haben 63 Prozent der Deutschen wenig oder gar kein Vertrauen in die Ukraine-Berichterstattung deutscher Medien. Von diesem Teil der Nutzer empfindet fast jeder Dritte die Berichterstattung als einseitig und 18 Prozent gehen gar von einer bewussten Fehlinformation durch die Medien aus. […] 14 Prozent aller Befragten meinen, dass ihr Vertrauen in die Medien durch die Berichterstattung über die Ukraine-Krise gesunken sei. Insgesamt ist das Vertrauen in die Medien so schlecht wie lange nicht mehr.“ (ZAPP Studie, 17.12.24) 

    Die vornehmlich glatte Medienberichterstattung über den Krieg wird –  im Dunstkreis von Zeitenwendepolitik und Staatsraison stehend –  alles andere als reibungslos aufgenommen. Zu Recht wird u.a. die stetig wiederholte Proklamation der sogenannten “Stunde Null” (dem Angriff Russlands auf die Ukraine) und die damit einhergehende Auslassung der Vorgeschichte des Kriegs mit Misstrauen beantwortet. Das Misstrauen ist richtig; doch wie kam es zu dieser Medienberichterstattung und was lässt sich stattdessen positiv entwickeln?

    Ein Verständnis hinter den Triebkräften des Kriegs gestattet es, gegen die Emotionalisierung des Konflikts vorzugehen, seine Ursachen und Profiteure zu entschleiern und Voraussetzungen für den Frieden zu bestimmen. Die Aufklärung für den Frieden und für eine nach humanen Maßstäben gestaltete Gesellschaft hat besondere Bedeutung für die persönliche Wirksamkeit aller. So können wir als große Mehrheit gegen die seit 1989 zugespitzte internationale Konkurrenz mit einer neuen Tendenz der Entspannungspolitik, Völkerverständigung und des Interessenausgleichs beginnen.

    Die langjährige Journalistin und ehemalige ARD-Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz hebt mit ihrer Arbeit die Bedeutung des aufklärenden und friedensstiftenden Journalismus hervor. Aus persönlich gewachsener Erfahrung und Expertise klärt sie über den Russland-Ukraine-Konflikt auf und kritisiert vor diesem Hintergrund die aktuelle Berichterstattung, welche mit der fortdauernden Eskalation nunmehr auch der Militarisierung und weiteren NATO-Einbindung Deutschlands dient.

    Entgegen schwarz-weißen Darstellungen der verschiedenen Seiten, braucht es einen Journalismus, der interveniert und mit kognitiver Distanz zu einem kritischen Verständnis der Ursachen hinter Kriegen beiträgt. Russland, seine Bevölkerung, Kultur und Geschichte zu verstehen, sowie alle involvierten Parteien, ist in diesem Sinne kein Hindernis – ganz im Gegenteil, es ist die Voraussetzung für eine reale Friedensperspektive!

    In diesem Sinne laden wir alle herzlich zum Vortrag von Gabriele Krone-Schmalz mit anschließender Diskussion ein!

    Insbesondere interessieren uns dabei folgende Fragen:

    • Wie hat sich die Debattenkultur und Medienberichterstattung verändert?
    • Befördert die gegenwärtige Medienberichterstattung den Fortgang des Kriegs?
    • Auf welche historisch errungenen Maßstäbe lässt sich heute zurückgreifen für einen verantwortlichen Qualitätsjournalismus? Wie sind diese Maßstäbe angesichts des Russland-Ukraine Kriegs aktualisiert zur Geltung zu bringen?

    Jede:r ist herzlich eingeladen mitzudiskutieren!

    [Flugblatt]

  • Nie wieder Krieg! Emanzipation statt Entfremdung

    Nie wieder Krieg! Emanzipation statt Entfremdung

    Programm für die Wahlen zum Fachschaftsrat Sozialwissenschaften – Liste: Kritische Fachschaftsaktive Sozialwissenschaften [Download]

    “Wer seine Lage erkannt hat, wie soll der aufzuhalten sein?”

    Lob der Dialektik, Bertolt Brecht 1934

    Wir brauchen eine friedliche und soziale Wende statt Armut und Krieg. Dafür sind wir hier als Studierende der Sozialwissenschaften von Bedeutung. Der Fachschaftsrat soll wieder zum dem Ort werden, an dem wir das Studium und die Ausrichtung der Wissenschaft von unten kritisch verändern.

    Vorbilder lassen sich in der Geschichte unseres Fachschaftsrats finden. So wurde im SoSe `69 durch den Fachschaftsrat Soz/Pol (heute Sozialwissenschaften) eine Alternative zu elitärer Kultur, rechtskonservativen Profs, hochschwebendem Theorie-Wirrwarr und der Wiederbewaffnung der „alten“ deutschen Gesellschaft geschaffen: Selbstqualifikation der Studierendenschaft zur kritischen Positionsbildung für eine soziale und friedliche Transformation der Gesellschaft wurde in den Fokus der Lehre insgesamt gerückt, sie dienten somit kollektiven Erkenntnisgewinn. Die Proteste für Frieden und soziale Progression waren Teil der 68er-Bewegung in Hamburg. Sie verursachten einen Kulturwandel in der BRD zu dem sich, sage und schreibe, auch die Entspannungspolitik und die Einführung des BAföG zählen lassen (damals für >40% der Studierenden). Zeit, an diese Geschichte anzuknüpfen!

    Die strukturellen Konkurrenzgebote im Alltag, auch hier am Campus, stehen dabei im direkten Kontra zu Entfaltung der persönlichen Bedeutung und dem kritischen Studieren. Denn Ellenbogenkultur, Angst vor Fehlern und steigende Armut (77% der Studierenden leben unterhalb der Armutsgrenze) fördern Vereinzelung und mentale Belastung und schränken kritische Reflektion und gemeinsames Engagement ein. Das ist politisch gewollt und sozial hergestellt, um die Mehrheit der Bevölkerung als billige und konforme Arbeitskräfte im Dienst der Profite einiger Weniger zu halten. Die Überwindung dieser Entwicklungsblockade für ein würdiges Leben der großen Mehrheit der Menschen liegt in unserer Hand. Vernunft, Solidarität und Geschichtsbewusstsein schaffen begründete Zuversicht. Das ist Ausgangspunkt für die Emanzipation der Vielen. Der von uns erarbeitete Reichtum kann auch wieder in Bildung, Kultur und Soziales gehen, anstatt in den Rüstungsaufbau und die Geldbeutel einiger Weniger.

    Dafür braucht es auch eine Studienreform zum Abbau von Prüfungen und eine Lehre, in der als Teil des Forschungsbetriebs gearbeitet wird, anstatt für die nächstbeste Schublade.  U.a.  wurde bis in die 2000er in Seminaren eine jährliche qualitative Konfliktanalyse über die aktuellen Kriege und ihre Ursachen erarbeitet und vom Arbeitskreis Kriegsursachenforschung (AKUF) veröffentlicht. Das braucht es wieder!

    Gerade die letzten Jahre machen vor allem eins deutlich: Die Gesellschaft muss menschlicher werden. Eine friedensbewegte und sozial-kritische Initiative aus den Sozialwissenschaften sollte Teil dieser erfreulichen gesellschaftlichen Gestaltung werden. Alle sind eingeladen und aufgerufen, dabei mitzumachen!

    Plakat »Nie wieder Krieg«, 1924 Käthe Kollwitz

    Forderungen und Aktivitäten

    Wir wollen, dass unser Fachbereich wieder ein Ort des belebten politischen Austauschs und Wirkens für Verbesserungen wird; wir wollen, dass der Fachschaftsrat das einladende organisierende Zentrum dafür wird, wo wir mit allen Kommiliton:innen zusammenkommen und unsere Verbesserungsanliegen diskutieren und verwirklichen.

    BAföG für Alle und soziale Verbesserungen

    Als Teil der Kampagne „BAföG für Alle!“ kämpfen wir für eine bedarfsdeckende, elternunabhängige, herkunftsunabhängige, unbefristete und rückzahlungsfreie Studienförderung. Kritisches gesellschaftliches Eingreifen unter würdigen Lebensbedingungen sollte ermöglicht werden. Dafür braucht es mehr und günstigere Wohnheimplätze und auch Mensaessen und Mobilität muss bezahlbar und ohne Digitalzwang sein. Das ist Teil der sozialen Kämpfe in allen gesellschaftlichen Bereichen. Im Kämpfen bilden und erstreiten wir unsere Würde.

    Ausbau der Friedenswissenschaften

    Wir wollen die Kriegsursachen verstehen, um sie zu überwinden und die Kriege in Nahost, der Ukraine und überall zu beenden.  Es braucht den Wiederausbau der OSZE-Forschung für ein kooperatives Zusammenleben in ganz Europa. Das ist – wie in den 80ern zur Beendigung des kalten Kriegs – gelebte wissenschaftliche Diplomatie. Der Auf- und Ausbau von rein zivilen Kooperationen mit Universitäten und Studierenden in Palästina und Israel ist Friedensbildung der Bevölkerung und notwendig zur Beendigung der völkerrechtswidrigen Besatzung. Dazu wollen wir in Seminaren arbeiten und den Arbeitskreis Kriegsursachenforschung (AKUF) stärken. 

    Gedenklesungen als antifaschistischer Widerstand

    Eine aufgeklärte freudvoll streitbare Kultur am Fachbereich ist entscheidend für engagiertes Wirken gegen rechte Kräfte. Dafür machen wir jährliche Gedenklesungen aus den von den deutschen Faschisten verbrannten Büchern mit Lehrenden, Verwaltungspersonal und Studierenden. Die Literatur, die damals den Faschisten gefährlich war, ist heute Grundlage für ein Nie wieder! und damit für soziale und friedliche Veränderung von Gegenwart und Zukunft.

    Wiedereinführung der Internationalen Kriminologie

    Resozialisierung statt restriktiver Haftstrafen, Völkerverständigung statt Feindbildkonstruktion, Solidarität statt Kriminalisierung und die Überwindung der strukturellen Gewalt statt Sündenbockideologie, Hetze und Verrohung – für all das ist die Wiedereinführung des interdisziplinären Studiengangs Internationale Kriminologie an der Uni Hamburg unverzichtbar. Dafür braucht es eine langfristige finanzielle Perspektive für die Internationale Kriminologie und eine bedarfsdeckende Finanzierung der gesamten Universität. Hierfür können wir aus der Geschichte der Hamburger Kriminologie schöpfen und auch daraus, wie sie erkämpft wurde.

    Studienreform: Reduzierung von Prüfungen und Benotung, Einführung des Projektstudiums

    Die Sozialwissenschaften sind neu gefordert die Welt nicht nur zu beschreiben, sondern stetig zu verbessern und dafür aktiv einzugreifen. Die soziale Ungleichheit, die Entscheidungsfrage Frieden statt Krieg betrifft uns alle und unsere Positionen, Gedanken und Ideen sind entscheidend. Ein Projektstudium ist entsprechendes forschendes Lernen, wo wir Fragestellung und Forschung gemeinsam entwickeln und die Ergebnisse der öffentlichen Diskussion zugänglich machen mit Filmen, Ausstellungen oder Publikationen. Die Orientierung an Prüfungen, Benotung und Regelstudienzeit sind demgegenüber organisierte Depression und Entfremdung. Wir wollen das Studium an unserem gemeinsamen Interesse ausrichten!

    Orientierungseinheiten kritisch gestalten

    Die Orientierungseinheiten sind in den 80er Jahren von Studierenden erwirkt, um die Universität als gestaltbaren Ort, die soziale Lage als gemeinsame und die Wissenschaften als politische Gestaltungskraft verstehbar zu machen. Dafür wollen wir uns in der OE die historische Gewordenheit der Uni erarbeiten (historischer Campusrundgang), ihre sozial umkämpfte Gegenwart (BAföG und Ausfinanzierung der Uni, kritische Studieninhalte) und einander als Mitstreiter kennenlernen. Schon ab der OE haben wir Bedeutung, dafür zu wirken, dass wir alle gut wohnen und studieren können und das Studium ein erfreuliches ist.

    Renovierung des Pferdestalls – für eine ausfinanzierte Uni

    Streitbare Kontroverse und belebter Austausch auch zwischen den Seminaren unter Studierenden und Lehrenden ist förderlich für wissenschaftliche Erkenntnisbildung und eine gute Fachkultur. Der Pferdestall (AP1) sollte daher schnellstmöglich wieder Ort der Sozialwissenschaften werden mit Seminarräumen, studentischen Räumen, Büros und Bibliothek unter einem Dach. Dafür braucht es eine Ausfinanzierung der Universität statt Schuldenbremse und Rüstungshaushalt.

    Wahlberechtigt sind Studierende von: BA und MA Soziologie, BA und MA Politikwissenschaft, Nebenfächer Soziologie und Politikwissenschaft und Unterrichtsfach Lehramt Sozialwissenschaften

    Wir kandidieren als offene Liste – alle sind herzlich eingeladen mitzukandidieren, mitzumachen und mittwochs zu unseren regelmäßigen Treffen dazu zu kommen!

  • Vom Krieg zur gemeinsamen Befreiung – ein israelisch-palästinensischer Dialog

    Vom Krieg zur gemeinsamen Befreiung – ein israelisch-palästinensischer Dialog

    Ein Veranstaltung mit Rotem Levin und Osama Iliwat von der Bewegung „Combatants for Peace“

    Montag, den 1. Juli um 18 Uhr im Anna-Siemsen-Hörsaal, Fakultät für Erziehungswissenschaft, Uni Hamburg

    Eine Veranstaltung vom Referat für internationale Studierende der Uni Hamburg (RiS) zusammen mit den Kritischen Fachschaftsaktiven Sozialwissenschaften und weiteren.

    Für Frieden in Israel und Palästina ist zuallererst ein dauerhafter ein Waffenstillstand notwendig. Dafür müssen nahezu alle Gesellschaften geändert werden. Der über 75 Jahre währende Konflikt kann nur dann nicht immer wieder schrecklich eskalieren, wenn die internationale Gemeinschaft – der Menschen und der Staaten – mit ehrlicher Anteilnahme und humanistischer Rationalität Frieden unbedingt herbeiführen will. Grundlegende Veränderung ist dafür hier ebenso nötig wie dort.

    Unsere Gäste, Rotem Levin und Osama Iliwat, sind Mitglieder der Organisation „Combatants for Peace“. Das ist eine Bewegung von Israelis und Palästinenser:innen, die 2006 von ehemaligen Kämpfer:innen beider Seiten ins Leben gerufen wurde. Sie setzen sich durch gewaltlosen Widerstand, kreativen Aktivismus, mit Bildung und mit Dialog für die Beendigung der Besatzung sowie für Frieden, Gleichheit und Freiheit ein.

    Dieses persönliche Engagement ist eine Herausforderung des Unterdrückungssystems und treibt den Aufbau einer friedlichen und befreiten Gesellschaft vom Grunde her voran: Die Menschen schaffen ihre Verhältnisse selbst.

    Die „Combatants for Peace“ sind ein lebendiges Beispiel dafür, dass eine andere Realität in Palästina/Israel möglich ist. In der Veranstaltung werden sie von dem Weg der Veränderung berichten, den sie gegangen sind, um die Realität zu verändern. Sie werden über Menschlichkeit in Zeiten von Entmenschlichung und Krieg sprechen und über ihre Hoffnung und den Mut, diese Hoffnung zu verallgemeinern.

    Wir wollen insbesondere diskutieren, welche Folgerungen wir für unser Friedensengagement hier daraus ziehen. Alle sind herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen.

    Die Vorträge sind auf Englisch. Fragen können auf Deutsch gestellt und übersetzt werden.